Bundesweiter Aktionstag #LasstDieKuhLos

Anbindehaltung und andere Qualhaltungen abschaffen

Vertreter/innen des Landestierschutzverbandes Niedersachsen e.V. werden am Samstag, den 13.07.2024 von 11.00 – 15.00 Uhr am bundesweiten Aktionstag #LasstDieKuhLos am Kröpcke in Hannover teilnehmen. Zusammen mit anderen NGO’s folgen wir dem Aufruf der Deutschen Tier-Lobby e.V. und setzen uns für die Abschaffung tierquälerischer Haltungsformen in der Landwirtschaft ein.

Für 1,1 Million Rinder in Anbindehaltung, 1,6 Millionen Sauen in Kastenständen, mehrere Millionen Kaninchen in Käfigen und Kälber in Kälberboxen und letztlich für ein lebenswertes Leben für alle Tiere!

Die Eingabe der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) »End the Cage Age«, die die Abschaffung der Käfighaltung von Hennen, Sauen, Kälbern, Kaninchen und anderen landwirtschaftlich genutzten Tieren in der Europäischen Union forderte, unterzeichneten unglaubliche 1,4 Millionen EU-Bürger:innen. Sie ist damit die erste EBI für sogenannte Nutztiere und die sechste EBI überhaupt, die das erforderliche Quorum für eine Reaktion der EU-Kommission erreichte.

Dagegen ist der gerade im Bundesrat behandelte Referentenentwurf für ein neues Tierschutzgesetz mehr als enttäuschend.

Noch ist äußerst fraglich, ob das im Koalitionsvertrag versprochene Verbot der tierschutzwidrigen Anbindehaltung von Rindern vollumfänglich umgesetzt wird. Der Bewegungsfreiraum von Sauen ist weiterhin in den erlaubten Kastenständen deutlich eingeschränkt. Verbesserungen sind erst im Jahr 2029 bzw. 2036 zu erwarten. Sauen verbringen im Durchschnitt mehr als 5,5 Monate im Jahr in einem Kastenstand.

Da auch in Niedersachsen weiterhin viele Lücken in den rechtlichen Vorgaben zum vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz in Tierhaltungsanlagen sowie zur Tierrettung im Brandfall bestehen, werden auch die verheerenden Großbrände in Stallanlagen für Schweine thematisiert. In diesem Zusammenhang wird Passanten im Rahmen des Aktionstages die Möglichkeit geboten, ein Schwein aus Ton zu formen. „Schwein für Schwein“ ist ein partizipatives Kunstprojekt mit dem Ziel, Mitgefühl und Verbundenheit zu den einzelnen Tieren der industriellen Massentierhaltung zu erzeugen. Für jedes umgekommene Schwein soll bei aufeinanderfolgenden Aktionen von allen Teilnehmenden jeweils ein Schwein in Ton modelliert werden. Die modellierten Schweine werden gebrannt und so lange in aufeinanderfolgenden Ausstellungen auch gezeigt, bis die Zahl von 50.000 erreicht ist.

Im Jahr 2002 hat sich der Staat in Art 20a GG zum Schutz der Tiere verpflichtet. In der damaligen Begründung ist zu lesen, dass „die Aufnahme eines Staatszieles Tierschutz dem Gebot eines sittlich verantworteten Umgangs des Menschen mit dem Tier Rechnung trägt. Die Leidens- und Empfindungsfähigkeit insbesondere von höher entwickelten Tieren erfordert ein ethisches Mindestmaß für das menschliche Verhalten. Daraus folgt die Verpflichtung, Tiere in ihrer Mitgeschöpflichkeit zu achten und ihnen vermeidbare Leiden zu ersparen.“

Die zögerliche Haltung des Gesetzgebers auf allen Ebenen wird das große Leid der Tiere nicht beenden; darum: Sei auch Du am 13.07.2024 am Kröpcke mit dabei !